GASTBEITRAG: You’ll never walk alone! COVID-19 und die Bedeutung der Fußballfans für den Spielausgang

Von Prof. Dr. Florian Follert und Prof. Dr. Frank Daumann

 Die Pandemie als natürliches Experiment

Es ist unbestritten, dass die COVID-19-Pandemie das gesellschaftliche Leben in seiner Gesamtheit in einem Maße beeinflusst und verändert hat, wie es die meisten nach 1945 geborenen Menschen noch nicht erlebt haben. COVID-19 führt zu Diskussionen: In Familien, am Arbeitsplatz und nicht zuletzt in den sozialen Netzwerken wird mitunter heftig über politische Maßnahmen und wirtschaftliche Auswirkungen diskutiert. Auffällig ist, dass auch wissenschaftliche Erkenntnisse den Weg in die breite Bevölkerung finden. Dies beschränkt sich nicht bloß auf virologische oder epidemiologische Studien, sondern betrifft auch beispielsweise ökonomische, psychologische oder juristische Fragen. Bei allen Einschränkungen gibt etwa der Sport – sei es in aktiver oder passiver Funktion – vielen Menschen halt. Professionelle Fußballspiele konnten früh wieder stattfinden, wenn auch ohne Zuschauer. Was vielen Sozialwissenschaftlern schnell klar war: Diese Situation ist bei aller Tragik der Gesamtsituation eine wahre Fundgrube für die Wissenschaft. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Spiele unter Ausschluss von Zuschauern – sog. „Geisterspiele“. Allerdings waren dies in aller Regel Einzelfälle, die der Bestrafung für Fehlverhalten auf Seiten bestimmter Anhänger dienten (etwa Dilger und Vischer 2020). Nun fanden durch die politischen Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsgeschehens zahlreiche Spiele unter annähernd gleichen Bedingungen statt, sodass dies aus wissenschaftlicher Sicht zumindest in Ansätzen einem natürlichen Experiment gleichkam. Weiterlesen

Nur 48 Stunden: Wettbewerb als Entdeckungsverfahren

Es war die Nacht vom 18. auf den 19. April 2021. Zwölf europäische Top-Klubs, die sich zu Höherem berufen fühlten, verkündeten die Gründung einer eigenständigen und quasi geschlossenen Super League. Der europäische Fußballverband UEFA stand vor vollendeten Tatsachen. Ihre etablierte und kommerziell höchst erfolgreiche UEFA Champions League hatte über Nacht mächtige Konkurrenz bekommen.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin betitelte die zwölf Klubs umgehend als „Das dreckige Dutzend“ und beklagte, den Abtrünnigen sei Dividende wichtiger als Leidenschaft, Einschaltquoten und Aktienkurse seien wichtiger als der Tabellenstand. Der Rest ist bekannt: Eine Welle der Empörung brach los. Fans, Funktionäre, aktive und ehemalige Fußballer, ja sogar Regierungschefs waren erzürnt. Selbst die Fans der zwölf abtrünnigen Klubs, welche die Profiteure der elitären Revolution sein wollten, drohten mit Liebesentzug. Und so sahen sich die Initiatoren gezwungen, das Konzept der Super League nur 48 Stunden nach der Geburt schon wieder zu Grabe zu tragen.

Den ganzen Beitrag hier weiterlesen im Ökonomen-Blog „Wirtschaftliche Freiheit“.