AUF DEM WEG ZU AMERIKANISCHEN VERHÄLTNISSEN?

Von Jörn Quitzau, Tobias Merfeld

Wirtschaftliche Trends im Profifußball
Der Profifußball ist wirtschaftlich weiter auf Erfolgskurs. Kommerz, Inszenierung und Investoren sind inzwischen fester Bestandteil der einst so bodenständigen Sportart. Damit hat sich der Fußball in gewisser Weise „amerikanisiert“.

Als große Herausforderung gilt im europäischen Fußball derzeit, die Spannung in den nationalen Ligawettbewerben aufrecht zu erhalten. Mehrere Ligen – wie die Bundesliga oder die spanische Primera División – werden von ein oder zwei Teams dominiert, sodass es nur noch sehr eingeschränkten Wettbewerb um den Meistertitel gibt.

Wirtschaftliche TrendsLigasport_USA vs Europa-final

 

Finanzierung im Profifußball – Anleihen, Investoren, Mäzene & Co.

Der Wettbewerb – innerhalb der Bundesliga und zwischen den europäischen Top-Ligen – ist hart. Die Klubs haben deshalb schon in den vergangenen Jahren neue Finanzierungswege beschritten. Auch künftig dürfte in der externen Kapitalaufnahme ein wichtiger Schlüssel zum sportlichen Erfolg gesehen werden. Doch nicht alle Finanzierungsquellen sind für die Klubs und für potentielle Investoren bzw. Anleger gleichermaßen geeignet.

finanzierung_im_profifussball_final

 

Brasilien und die Fußball-WM 2014

Am 12. Juni beginnt mit dem Eröffnungsspiel in São Paulo die 20. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Zwei Jahre später steht Brasilien erneut im Fokus der Weltöffentlichkeit, wenn Rio de Janeiro Gastgeber der XXXI. Olympischen Sommerspiele sein wird. Brasilien hat damit die Chance, sich der Welt als leistungsstarkes, sicheres und modernes Land zu präsentieren. Doch im Vorfeld der WM ist es in weiten Teilen der Bevölkerung zu massiven Protesten gegen die politische Führung des Landes gekommen. Obwohl kaum ein Land so sport- und insbesondere fußball be geistert ist wie Brasilien, sehen viele Brasilianer in der WM ein Symbol für Korruption und Miss wirtschaft. Wenige Wochen vor Beginn der WM sind einige Stadien immer noch nicht fertig gestellt, und es gibt massive Sicherheitsbedenken. Auch wirtschaftlich läuft im Gastgeberland momentan nicht alles rund. Angesichts der aktuell schwierigen Situation stehen Brasiliens Chancen auf den Gewinn des WM-Titels wohl deutlich besser, als sich schon bald wirtschaftlich unter den führenden Volkswirtschaften etablieren zu können.

brasilien-und-die-fussball-wm

 

Der Faktor Zufall in Fußball – Eine empirische Untersuchung für die Saison 2007/08

Ist sportlicher Erfolg käuflich, „schießt Geld Tore“? Für den Großteil der Fußballinteressierten liegt die Antwort auf der Hand. Die anekdotische Evidenz ist für viele zu eindeutig, um ernsthaft an der These zu zweifeln, dass „Geld Tore schießt“. Es kann kaum Zufall sein, dass der „reiche“ FC Bayern München Titel in Serie gewinnt oder dass die finanziell durch den Mäzen Dietmar Hopp unterstützte TSG Hoffenheim den Durchmarsch aus der Regionalliga in die Bundesligaspitze schaffte. Als weiterer Beleg für den engen Zusammenhang zwischen Finanzkraft und sportlichem Erfolg werden oft die finanzkräftigen „Werksmannschaften“ VFL Wolfsburg und Bayer Leverkusen genannt.

Zur Studie geht es hier: zufall_hwwi_research_paper_1

Zufall als Spielgestalter

Die Vermarktung der Fernsehrechte an der Fußball-Bundesliga ist gleichermaßen ein wettbewerbspolitisches und ein sportökonomisches Thema. Wettbewerbspolitisch deshalb, weil die zentrale Vermarktung ein Angebotsmonopol bedeutet und somit kritisch hinterfragt werden muss. Sportökonomisch deshalb, weil die zentrale Vermarktung mit gleichmäßiger Erlösverteilung auf die Vereine die finanzielle und sportliche Ausgeglichenheit gewährleisten soll. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass sportliche Ausgeglichenheit nicht nur durch Erlösumverteilung erreicht werden kann, sondern dass fußball-spezifische Faktoren den sportlichen Wettbewerb lebendig halten.

Weiterlesen

Erfolgsfaktor Zufall im Profifußball

Der kommerzielle Erfolg eines professionellen Fußballspiels hängt wesentlich vom er
warteten Spannungsgrad ab. Je weniger der Spielausgang prognostizierbar ist, desto
größer ist das Zuschauerinteresse. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb die quantitative
Bedeutung des Erfolgsfaktors Zufall im Profifußball untersucht. Die Quantifizierung
erfolgt mit Hilfe von Wettquoten und basiert auf der Annahme, dass Wettmärkte infor
mationseffizient sind. Es zeigt sich, dass in den beiden untersuchten Ligen (Deutsche
Bundesliga, Spanische Primera Division) mehr als die Hälfte der Spiele entscheidend
vom Zufall beeinflusst werden. Zufall scheint damit eine noch bedeutsamere Erfolgs
determinante als die Finanzkraft der Vereine zu sein.

erfolgsfaktor-zufall-bw-diskussionspapier