Der Faktor Zufall in Fußball – Eine empirische Untersuchung für die Saison 2007/08

Ist sportlicher Erfolg käuflich, „schießt Geld Tore“? Für den Großteil der Fußballinteressierten liegt die Antwort auf der Hand. Die anekdotische Evidenz ist für viele zu eindeutig, um ernsthaft an der These zu zweifeln, dass „Geld Tore schießt“. Es kann kaum Zufall sein, dass der „reiche“ FC Bayern München Titel in Serie gewinnt oder dass die finanziell durch den Mäzen Dietmar Hopp unterstützte TSG Hoffenheim den Durchmarsch aus der Regionalliga in die Bundesligaspitze schaffte. Als weiterer Beleg für den engen Zusammenhang zwischen Finanzkraft und sportlichem Erfolg werden oft die finanzkräftigen „Werksmannschaften“ VFL Wolfsburg und Bayer Leverkusen genannt.

Zur Studie geht es hier: zufall_hwwi_research_paper_1

Erfolgsfaktor Zufall im Profifußball

Der kommerzielle Erfolg eines professionellen Fußballspiels hängt wesentlich vom er
warteten Spannungsgrad ab. Je weniger der Spielausgang prognostizierbar ist, desto
größer ist das Zuschauerinteresse. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb die quantitative
Bedeutung des Erfolgsfaktors Zufall im Profifußball untersucht. Die Quantifizierung
erfolgt mit Hilfe von Wettquoten und basiert auf der Annahme, dass Wettmärkte infor
mationseffizient sind. Es zeigt sich, dass in den beiden untersuchten Ligen (Deutsche
Bundesliga, Spanische Primera Division) mehr als die Hälfte der Spiele entscheidend
vom Zufall beeinflusst werden. Zufall scheint damit eine noch bedeutsamere Erfolgs
determinante als die Finanzkraft der Vereine zu sein.

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